Klar, wir alle haben mal von Zeit zu Zeit die Befürchtung, über den Tisch gezogen zu werden. Besonders in der Tattoo-Branche sind die Kosten eines der am häufigsten diskutierten Themen. In diesem Blog Post erklären wir euch, warum ihr trotzdem nicht zu sparsam sein solltet, wenn ihr euch Farbe unter die Haut bringen lasst.
Wer sich mal für ein paar Tage in ein Tattoo Studio setzt, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit folgende Konversation zu hören bekommen: Nachdem vom Künstler der Preis genannt wurde, kommt die Nachfrage: “Das Studio am Ende der Straße meinte aber, die stechen es für den halben Preis – Wie kann das sein?”
Nun ja: Der Preis eines Tattoos wird in der Regel vom Künstler festgelegt, meist als Pauschalpreis, manchmal auch nach Stundenaufwand. Egal wohin es euch dabei verschlägt – einen gewissen minimalen Betrag zahlt ihr überall. Dabei setzt sich der Preis nicht nur aus der Erfahrung und Qualität der Arbeit des Künstlers zusammen, sondern auch aus den Kosten für die Ausstattung und Farben.
Selbstverständlich wird es immer diesen einen Freund oder Bekannten geben, der euch erzählt, wie ihm ein tolles Tattoo zum günstigen Preis gestochen wurde. Dabei könnt ihr euch aber sicher sein: Das ist die seltene Ausnahme. Ein anständiger Künstler, der etwas von seiner Arbeit versteht, wird den Preis auch entsprechend ansetzen.
Trotzdem gibt es in jeder Stadt wohl mindestens ein Studio, das, gelinde ausgedrückt, versucht, den Markt zu beleben, indem es einen Preis anbietet, der weit unterhalb des Standards liegt.
Solche Angebote kommen oft durch mangelnde Nachfrage und schwache Umsätze zustande. Die Gründe hierfür können fehlende Werbung oder eine schlechte Lage des Studios sein – in den meisten Fällen sorgt jedoch allein die unzureichende Qualität der Arbeit für verzweifelte Preisangriffe.
Nicht ohne Grund gibt es daher den Spruch “Gute Tattoos sind nicht billig und billige Tattoos sind nicht gut.” Solange der Tätowierer nicht gerad ein guter Freund ist, von dessen Arbeit ihr wirklich überzeugt seid und der euch tatsächlich einen unglaublichen Rabatt anbietet, raten wir euch dringen von billigen Tattoos ab. Wenn ihr drei, vier verschiedene Studios besucht und immer wieder einen ähnlichen Preis geboten bekommt, ist das Studio, das verzweifelt genug ist, um euch dasselbe Tattoo für die Hälfte oder gar ein Drittel des Preises zu stechen, wohlmöglich nicht die beste Wahl.
Quality first!
Falls ihr euch für ein Tattoo entscheidet, solltet ihr immer erst die Qualität der Arbeit und dann den Preis betrachten. Euer Tattoo begleitet euch schließlich ein Leben lang. Falls das Angebot immer noch zu teuer sein sollte, braucht ihr keine Angst davor zu haben, mit dem Künstler zu sprechen. Lasst euch Vorschläge machen und sucht gemeinsam nach einer Lösung, die innerhalb eures Budgets liegt, ohne die ursprüngliche Idee zu verwerfen. Tattoos sind keine 20 Euro T-Shirts, die ihr wieder ausziehen könnt, falls sie euch später nicht mehr gefallen. Wenn ihr beim Preis knausert, tragt ihr diese Entscheidung wohlmöglich euer Leben lang mit euch, sodass es die ganze Welt sehen kann.
Sicher, ihr könnt versuchen, das Tattoo wieder entfernen zu lassen. Eine solcher Vorgang ist allerdings nicht nur extrem schmerzhaft, sondern auch unglaublich teuer, wodurch ihr schlussendlich mehr Geld zahlt, als wenn ihr euch von vornherein für das richtige Tattoo Studio entscheiden hättet. Eine weitere Option ist ein Cover-up. Allerdings kann sich diese Methode von Fall zu Fall äußerst schwierig gestalten und kostet ebenfalls eine Menge Zeit und Geld.
Ein Cover-up kann auf der anderen Seite auch so aussehen, wenn Ben am Werk war 😉
Wenn euch also das nächste Mal im Tattoo-Studio ein Angebot gemacht wird, das zu fast zu gut ist, um wahr zu sein, seid vorsichtig, denn das wird es vermutlich auch sein. Denkt daran, dass ihr nur einen Körper habt und es vielleicht der falsche Moment ist, um schlechten Service zu riskieren, nur um etwas Geld zu sparen. Augen auf, vor billigen Tattoos!
P.S. Falls ihr Anregungen, Ideen oder Wünsche für Blog-Posts rund ums Thema Tattoo habt, schickt uns gerne eine Nachricht auf Facebook oder eine E-Mail an: [email protected]